Multilayer-Folien zeigen mechanische Belastungen von 0,05 bis 300 Nmm-2 an
Hauchdünne Multilayer-Folien mit integrierten Mikrofarbkapseln erlauben es, Drucklasten mit minimalem technischem Aufwand zu messen. Unmittelbar am Ort des Geschehens erhält der Anwender damit ein verlässliches Bild von den Belastungen auf Wirkflächen von Verbindungs- und Kontaktstellen. Hochauflösender Scanner, Visualisierungssoftware und Kalibriertafel unterstützen die professionelle Auswertung der Spezialfolien.
Dietzenbach, Dezember 2010. – Materialtests in der Luftfahrt, Passprüfungen in der Baugruppen-Montage oder Belastungsanalysen in der Verpackungstechnik – wo immer Techniker den Wunsch haben, sich einen ersten Eindruck von den mechanischen Druckbelastung zweier Kontaktflächen zu verschaffen, bietet sich der Einsatz der Prescale-Druckmessfolien von Kager an. Das Multilayer-Produkt ist in acht Ausführungen für Druckbereiche von 0,05 Nmm-2 (Extreme Low) bis 300 Nmm-2 (Super High) erhältlich. Die Folien selbst haben Dicken von höchstens 0,2 Millimetern. Sie lassen sich also selbst in ganz enge Spalten schieben und auch bei verwinkelten Einbausituationen nutzen.
Tausende von Farbkapseln zerbrechen
Die praktische Anwendung der Prescale-Folien ist sehr einfach. Angeliefert werden sie auf Rollen zwischen 3,0 und 12 Meter (Breiten 310 und 270 mm), von denen sich passgenaue Teilstücke abschneiden lassen. Zwischen die Wirkflächen gelegt, zerbrechen im Moment der Belastung Tausende von Mikrofarbkapseln im Inneren der Multilayerfolie und hinterlassen ein gut sichtbares, magentafarbenes Druckbild von den aufgebrachten Kräften bzw. Lasten. Im einfachsten Fall lässt sich die Farbintensität des Druckbildes anschließend mit einer Skala nach Augenschein abgleichen. Dem geübten Beobachter gibt diese Sichtprüfung erste Auskünfte über die herrschenden Druckverhältnisse. Die Genauigkeit liegt hier in einem Bereich von ± 10 Prozent.
Erheblich genauere Ergebnisse lassen sich durch den Einsatz eines optischen Messsystems erreichen. Es setzt sich zusammen aus drei Komponenten: Einem High-Speed-Flachbett-Scanner von Epson, der bis zu 9600 dpi auflöst, einer Visualisierungs- und Auswertesoftware von Fujifilm und einer Farbkalibriertafel. Mit dieser Systemlösung lassen sich nicht nur Genauigkeiten von bis zu ± 2,0 Prozent erreichen, sondern auch Detailansichten am Bildschirm erzeugen, die beispielsweise Druckübergangszonen überaus präzise darstellen. Auf dieser Basis lassen sich sehr genaue und verlässliche Aussagen treffen über die Kräfte, die auf Verbindungsstellen oder zwischen Funktionseinheiten in Baugruppen wirken. Kager bietet das optische Messsystem als Komplettlösung an.
Auch auf gewölbten Flächen einsetzbar
Das Druckbild einer Prescale-Folie ist irreversibel; die Intensität der Einfärbung proportional zur ausgeführten Belastung. Die besten Messergebnisse lassen sich bei Betriebstemperaturen zwischen 5°C und 35°C erreichen. Aufgrund ihrer geringen Dicke kann die Folie auch auf gewölbten Oberflächen verwendet werden.