Verbindungstechnik in der Solarindustrie

Kager_0409_PhotovoltaikanlageMit der Sonne in Verbindung – innovative Lösungen für die Solarindustrie

Das Handelshaus Kager versorgt die Solarindustrie mit zahlreichen Nischenprodukten. Im Mittelpunkt stehen dabei die hitzebeständigen Klebe-, Beschichtungs- und Mess-Systeme des Unternehmens. Sie erfreuen sich sowohl in der Photovoltaik-Produktion als auch bei der Herstellung thermischer Solarkollektoren wachsender Beliebtheit.

Dietzenbach, April 2014. – Das Kleben als industrielle Verbindungstechnik hat sich in vielen Branchen als feste Größe etabliert. Aus Automobilbau und Luftfahrt ist es schlichtweg nicht mehr wegzudenken. Auch die Hersteller der Solarindustrie setzen verstärkt auf den Einsatz moderner Klebstoffe. Dafür gibt es inzwischen eine Vielzahl von Anwendungsbeispielen. Mal geht es um das Verbinden von Solarzellen auf gläsernen Gehäusen, mal um die Applikation von Photovoltaik-Modulen in Trägersystemen, mal um das robotergestützte Auftragen von Dicht- und Klebestoffen. Und selbst das Befestigen von Halterungen für Solarelemente auf Caravans und Wohnmobilen erfolgt inzwischen mittels Klebetechnik. Gefragt sind dabei vor allem leitfähige Spezialklebstoffe, die schwingungsfest sind und eine Beständigkeit gegen UV-Strahlung, häufige Temperarturwechsel und Feuchtigkeit aufweisen.

Kleben in der Solartechnik

„Seit einiger Zeit bemerken wir eine wachsende Nachfrage aus der Solartechnik nach unseren Klebstoff-Lösungen. Meist verraten uns die Hersteller aus Wettbewerbsgründen aber nicht, für welchen Fall sie unser Produkt einsetzen“, berichtet Claudia Berck, Firmenchefin des Handelshauses Kager. Das auf thermische Nischenprodukte spezialisierte Unternehmen bietet eine große Auswahl von Zwei- und Einkomponenten-Epoxies, die sich je nach technischer Zusammensetzung für Anwendungen in einem Temperaturfenster von -75 °C bis +650 °C eignen. Im Zentrum des Interesses vieler Solartechnik-Hersteller steht dabei vor allem das Epoxy Aremco Bond 526 N. Dieses Zweikomponenten-System wurde für Einsatztemperaturen von -60° bis +300°C im Dauerbetrieb (!) entwickelt und verfügt über ausgezeichnete chemische, elektrische und mechanische Eigenschaften.

Die im Verhältnis 1:1 (Harz : Härter) gemischte dünnflüssige Masse klebt Glas, Metalle, Kunststoffe und technische Keramiken dauerhaft. Mechanischen Belastungen widersteht sie unter anderem durch ihre hohe Biegefestigkeit (1260 kg/cm2), zugleich weist sie eine hohe Beständigkeit gegenüber Säuren, Alkalis, organischen Flüssigkeiten und Salzen auf. Selbst Treibstoffe und die meisten Lösungsmittel können ihr nichts anhaben. Der hohe Durchgangswiderstand von 4 x 1014 Ohm pro Zentimeter und die dielektrische Festigkeit von 18 kv/mm verhindern elektrische „Nebenwirkungen“. Eine weitere Eigenschaft von Aremco Bond 256 N wird gerade bei der Montage von Solarzellen und Photovoltaik-Modulen geschätzt: Wegen seiner niedrigen Viskosität (8500 Milli-Pascalsekunden) eignet sich der Klebstoff besonders für horizontale Verklebungen mit schmalem Klebespalt.

Ein weiteres Produktsegment, das Kager für die Solartechnik-Branche bereit hält, deckt oberflächentechnische Anwendungen ab. „Dabei handelt es sich um korrosionsschützende Beschichtungen für Stahl, Eisen und Aluminium, die sich hervorragend für den Langzeit-Schutz von Trägersystemen, Unterbauten und Modulrahmen eignen. Sie sind einfach zu verarbeiten, frei von Säuren und Blei“, erläutert Geschäftsführerin Claudia Berck.

Langzeitschutz für Unterbauten

Ein Paradebeispiel für diese Coatings ist das Einkomponenten-System Jenoseel. Die hochviskose Paste lässt sich mit Pinsel, Sprühanlage oder im Tauchbad aufbringen und härtet bei Raumtemperatur in nur 15 Minuten aus. Dabei schützt das hochwertige Composite auf Xylol-Basis die Oberflächen auf vierfache Weise: Erstens, dringt es tief in bereits von Korrosion betroffene Stellen ein. Zweitens, wandelt es den vorhandenen Rost in eine inerte Langzeit-Barriere von hoher Stabilität um. Drittens, behält die einmal behandelte Oberfläche auch bei nachträglicher mechanischer Beschädigung ihre Korrosions-abwehrende Wirkung. Und viertens, bildet das integrierte Alkydharz-Coating eine harte und extrem resistente Schutzschicht gegen Wind und Wetter.

Jenoseel eignet sich nicht nur als Erstanstrich, sondern auch zur nachträglichen Behandlung sanierungsbedürftiger Metall-Konstruktionen. Es geht mit verwitterten, verzinkten Metallen eine feste Verbindung ein, ohne dass eine zusätzliche Grundierung nötig ist. Korrodierte Flächen müssen lediglich von Zunder und Altrost befreit werden und frei von Öl, Fett oder Feuchtigkeit sein, damit die Beschichtung Ihre Wirkung entfalten kann. Bereits 30 Minuten nach der Aushärtung können – zur weiteren Optimierung des Oberflächenschutzes – zwei zusätzliche Coatings aufgetragen werden: Eine wetterfeste, thixotropische Farbschicht auf Polyester-Urethan-Basis sowie ein rasch trocknender Unterlack. Zudem lässt sich der Korrosionsschutz mit Glimmer-Eisenoxid-Produkten und Asphalt kombinieren. Durch diese massive Schutzwirkung eignet sich das Einkomponenten-System bestens zur Behandlung schwer zugänglicher Unterbau- und Träger-Konstruktionen auf Gebäudedächern, deren Oberflächen über einen langen Zeitraum gegen Korrosion bestehen müssen. Jenoseel wird auch für die Instandsetzung von Strommasten, Rohrleitungen und Windkraftanlagen eingesetzt.

Temperaturüberwachung vor Ort

Eine dritte Produktlinie von Kager, die in der Solartechnik zwecks Wartung und Funktionsüberwachung eingesetzt wird, sind die Temperaturmess-Streifen der Thermax-Serie. „Diese Farbwechselstreifen sind eine einfach zu handhabende und höchst wirkungsvolle Methode, um Temperaturzustände zu ermitteln. Anders als beim instrumentellen Messen halten die Aufkleber die erreichten Wärmegrade ohne großen technischen Aufwand fest“, betont Firmenchefin Claudia Berck.

Die selbstklebenden Streifen oder Messpunkte ermitteln Temperaturen von -20°C bis +450°C. Sie sind wetterfest, öl- und wasserdicht und enthalten wärme- oder kältempfindliche Inhaltsstoffe, die je nach erreichter Temperatur ihre Farbe gut sichtbar wechseln. Für den Farbwechsel sorgt eine chemische Reaktion: Die im Streifen verwendete Indikatorsubstanz ist eine auf ein Spezialpapiersubstrat aufgebrachte, fein abgestimmte organische Chemikalie. Sie schmilzt bei einem vorbestimmten Wärmegrad, wird vom Substrat absorbiert und als Farbmarkierung angezeigt. Dieser Vorgang kann irreversibel oder reversibel ausgelegt sein. Bei der irreversiblen Version stellt sich die erreichte Maximal- oder Minimaltemperatur nicht zurück, während die reversiblen Indikatoren wieder ihre ursprüngliche Farbe annehmen. In beiden Fällen lassen sich die unerlaubten Temperaturüber- oder -unterschreitungen ablesen. Als Funktions-, Qualitäts- und Garantienachweis können die Temperaturbelege auf Qualitäts- und Prüfberichten übertragen werden.

Standardmäßig bietet Kager 18 mm breite Mess-Streifen mit fünf, acht oder zehn Feldern an. „Auf Kollektor- und Photovoltaik-Anlagen sind es erfahrungsgemäß die preisgünstigen Minimess-Streifen mit vier und sechs Messpunkten sowie runde Einzel- und Mehrbereichs-Messpunkte, die die meisten Anwendungsfälle abdecken“, sagt Claudia Berck. Alle Indikatortypen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die unterschiedliche Temperaturbereiche abdecken. Ein hitzebeständiges Finish schützt vor thermischer Zerstörung; das Ablösen beschädigt weder den Aufkleber noch den Untergrund.

Die Spezialklebstoffe, Korrosionsschutz-Coatings und Temperaturindikatoren von Kager haben sich in vielen Industriezweigen bewährt. Davon profitiert nun die noch recht junge Solartechnik-Branche. Einen kompletten Überblick über die Produkte des renommierten Industrie-Handelshauses sowie weitere technische Informationen bietet die aktuelle Website des Unternehmens (www.kager.de).

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